METRONAUT kommt nach Bern ins Kornhausforum! Weitere Details in Kürze.




METRONAUT – Expedition in die Moskauer Metro

Ausstellung mit Fotografien von Bernhard Ludewig
1. bis 21. August 2011, täglich von 10 bis 18 Uhr
im Café Moskau, Karl-Marx-Allee 34, Berlin (Mitte)
Eintritt frei

Die Moskauer Metro: Kathedralen des Fortschritts und Arterien der Großstadt

Vom 1. bis zum 21. August zeigt der Fotograf Bernhard Ludewig 18 seiner Großformate im Berliner Café Moskau. Im angemessenen Setting des einstigen DDR-Prestigebaus an der Karl-Marx-Allee eröffnen sich dem Ausstellungsbesucher neue Aussichten auf die verheißungsvollen Ambitionen des Sozialismus und den Puls der russischen Metropole. Dazu bereiste Ludewig im Sommer 2010 viele der heute noch im alten Glanz erstrahlenden Architekturdenkmäler der 1930er bis 1950er Jahre.

Unter den inzwischen 182 Metro-Stationen der russischen Kapitale ragen U-Bahnhöfe wie die 1939 auf der New Yorker Weltausstellung prämierte Majakowskaja im Art Déco-Stil auch heute noch heraus. Ludewig setzt die Schönheit dieser unterirdischen Paläste neu ins Licht: futuristische Deckenmosaike der Station Nowokusnezkaja, überbordender Stuck der Komsomolskaja, Marmorsäulen der Kiewskaja und klassizistische Kuppeln in der Taganskaja – Pracht und Anmut für die zum Tagewerk eilenden Helden der Arbeit.

„Die Moskauer Metro ist ein Pionierwerk der Moderne, das noch weit in die Zukunft hineinreicht, weniger wegen der exorbitanten Pracht, mit der sie gestaltet wurde, sondern vielmehr wegen der Unerbittlichkeit ihres Zeitmaßes, dem sie die Passagiere unterwirft“, stellte der Historiker Karl Schlögel bereits in seinem Werk „Moskau lesen“ von 1984 fest. Auch diese „Schrittmacherfunktion“ der Metro, die sich unverdrossen als eine der am stärksten frequentierten U-Bahnen der Welt behauptet, wird in den Aufnahmen der Ausstellung augenscheinlich; etwa am Fuße der langen Rolltreppen oder bei Umsteigetunneln, die den Fluss der Passagiere einzusaugen scheinen.

METRONAUT lässt den Moskauer Nahverkehr wie eine aufregende Science-Fiction-Welt erscheinen – Grund genug, sich diesen August im Café Moskau in die Welt der Metro entführen zu lassen.

Zur Ausstellungseröffnung erscheint ein 60-seitiger Katalog mit Farbabbildungen aller Exponate und einem Text von Karl Schlögel.